Technischer Ratgeber
Aufgrund der unterschiedlichsten Einsatz- und Umweltbedingungen gibt es kein einfaches Patentrezept für die Auswahl von geeigneten Rollen und Rädern. Folgende Hauptkriterien sollten jedoch beachtet werden:
Zur Berechnung der benötigten Tragkraft pro Rolle, sollte bei 4-rädrigen Transportgeräten, die Gesamtbelastung immer durch 3 geteilt werden, da beispielsweise durch unebene Böden oder ungleiche Lastverteilung nicht immer alle 4 Räder gleichmäßig die Last tragen.
T = (E + Z) / (n - 1)
T = Tragkraft pro Rolle
E = Eigengewicht des Transportgerätes
Z = Zuladung
n = Anzahl der eingesetzten Räder
Dem Raddurchmesser kommt eine entscheidende Bedeutung zu, da von ihm Tragfähigkeit und Rollwiderstand abhängen.
- Je größer der Raddurchmesser, um so geringer der Rollwiderstand.
- Je rauher und unebener der Bodenbelag ist, desto größer sollte der Raddurchmesser sein. Ein größeres Rad rollt viel leichter über Hindernisse.
- Ist die zur Verfügung stehende Einbauhöhe beschränkt, kann durch Verwendung von Doppelrollen die Tragfähigkeit erhöht werden.
Polyamid
hohe Tragfähigkeit, sehr abriebfest, leichter Lauf auf glatten Böden, bruchsicher, stoß- und schlagfest, wartungsfrei, lange Lebensdauer, beständig gegen Salze, Fette, Säuren und Laugen, temperaturbeständig von –30° C bis +80° C
Vollgummi-Standard
Einfache bis mittlere Beanspruchung, geräuscharmer Lauf, großer Fahrkomfort, beständig gegen verdünnte Säuren, temperaturbeständig von –20° C bis +60° C
Elastik-Vollgummi
hohe Elastizität und Belastbarkeit, ausgezeichneter Fahrkomfort, sehr laufruhig, geringer Rollwiderstand, abriebfest, temperaturbeständig von –20° C bis +60/70° C
Polyurethan
Gummielastische Eigenschaften und äußerst robust, geringer Rollwiderstand, abrieb- und reißfest, hohe Stoßfestigkeit, bodenschonend, beständig gegen Öle, Fette, Benzin, Benzol und andere Chemikalien, temperaturbeständig von –30° C bis +80° C, wahlweise Polyurethan 95 Shore oder 80 Shore
Vulkollan®
Original Bayer Vulkollan‚ Desmodur 15 – das Hochleistungselastomer für hohe dynamische Belastungen mit außerordentlich geringer Verformung bei Dauerlast und exzellent niedrigen Abriebswerten für eine lange Lebensdauer. Vulkollan‚ ist äußerst beständig gegen UV-Strahlung, Ozon, Fette, Öle, Benzin und die meisten Säuren, temperaturbeständig von –30° C bis +80° C
Luftreifen
beste Allround-Laufeigenschaften, höchste Elastizität, hervorragende Stoßdämpfung, geringer Rollwiderstand bei unebenen Bodenverhältnissen, bodenschonend
Grauguss und Stahl
sehr hohe Tragfähigkeit, hohe Druck- und Verschleißfestigkeit, leichter Lauf auf glatten Böden, unempfindlich gegen Metallspäne und aggressive Stoffe, temperaturbeständig – 100° C bis +300° C
Die Art des
Bodenbelags stellt bestimmte Anforderungen an den Laufbelag eines Rades.
Als Faustregel gilt:
Harter Boden – weiches Rad
Weicher Boden – hartes Rad
Wir empfehlen:
-
PVC/Estrich
-
Fliesen
-
Teppich
-
Asphalt
-
Parkett
-
Hindernisse
Anfahrwiderstand
Der Anfahrwiderstand ist die Summe von Haft- und Rollwiderstand, d.h. die
Kraft die erforderlich ist,
um ein ruhendes Rad in Bewegung zu setzen.
Rollwiderstand
Der Rollwiderstand ist die Kraft, die erforderlich ist um das Rad in fortdauernder Bewegung zu halten.
Der Rollwiderstand ist abhängig von:
- Belastung
- Radgröße
- Radbelag
- Lagerart
- Bodenoberfläche
In den folgenden Diagrammen wird gezeigt, wie sich der Rollwiderstand unter Berücksichtigung verschiedener Voraussetzungen erhöht bzw. vermindert.
Durch das Überfahren von Schwellen, Schlaglöchern und ähnlichen Hindernissen erfolgt eine stoßartige Überlastung, die zur Zerstörung des Rades führen kann. Sollte dies aufgrund der gegebenen Einsatzbedingungen nicht zu vermeiden sein, wählen Sie bitte Lenkgehäuse ohne Mittelbolzen und Räder mit elastischen Laufbelägen, großem Durchmesser und Tragkraftreserven.
Position und Anordnung der einzelnen Lenk- und Bockrollen haben großen Einfluß auf die Manövrierbarkeit von Transportgeräten.
Beispiele möglicher Rollenanordnungen | Radposition | Belastung pro Rad in % des Wagengesamtgewichts |
---|---|---|
3 Lenkrollensehr wendig, instabil, bei Geradeausfahrt schwer steuerbar, für leichte Lasten 1 Lenkrolle und 2 Bockrolleneine preiswerte Lösung für leichte Lasten mit guter Lenkbarkeit, für kleine Transportgeräte, aus Stabilitätsgründen sollte die Last gleichmäßig verteilt sein |
||
4 Lenkrollenhohe Belastbarkeit und ausgezeichnete Beweglichkeit nach allen Richtungen, für Kurvenfahrt, schlecht steuerbar bei der Geradeausfahrt und bei Rampen, der Anbau von 2 Richtungsfeststellern macht diese Anordnung sehr flexibel und auch für die Geradeausfahrt geeignet. 2 Lenkrollen und 2 Bockrollendie gebräulichste Rollenanordnung, sehr belastbar und beweglich, optimal für Geradeausfahrt, in engen Gängen jedoch schwer manövrierbar |
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2 Lenkrollen und 2 Bockrollen mit größerem Rad-Øgute Geradeausfahrt, läßt sich auf der Stelle sehr gut drehen – die Kippkonstruktion ist ideal für enge Gänge 2 Bockrollen und 2 Bockrollen mit größerem Rad-Øpreiswerte Lösung für Geradeausfahrt, läßt sich auf der Stelle gut drehen – ideal für enge Gänge |
||
4 Lenkrollen und 2 Bockrollenoptimal für lange und schwere Lasten |
Entscheidend für die Wahl von Rollen und Rädern sind auch Korrosions-, Temperatur- und chemische Beständigkeit.
In der unten angeführten Tabelle wird die chemische Beständigkeit einiger Radbeläge
gegenüber chemischen Substanzen aufgelistet. Zu beachten ist, dass die
chemische Beständigkeit nicht nur von der Art der angreifenden Substanz,
sondern auch von deren Kontaktdauer und der Konzentration sowie von weiteren
Umgebungsbedingungen wie z.B. Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, abhängig
ist.
Die in der Tabelle angegebenen Werte dienen nur zur Orientierung und gelten
nicht für chemische Gemische.
chemische Substanzen | Polyamid 6 |
Polyurethan |
Vollgummi-Standard |
---|---|---|---|
Ameisensäure | - - | - - | + |
Ammoniak (20° C) | + | - - | + |
Äthanol | + | + + | + |
Äther | + | + + | - - |
Azeton | + | + | + |
Benzin | + + | + | - - |
Benzol | + + | - - | - - |
Buttersäure (1%) | + | + | + |
Buttersäure (98%) | - | - | - |
Chlorkalk | - - | ? | - - |
Chromsäure (3%) | - - | - | - - |
Dieselöl | + + | + | - |
Entwickler | + | + | + |
Essigsäure (10%) | + | - - | + |
Essigsäure (80%) | - - | - - | + |
Ester | ? | ? | - |
Destilliertes Wasser (50° C) | + + | + | + + |
Fischleim | ? | + | ? |
Glykol | + | + | + + |
Glyzerin | + | + + | + + |
Kupfersulfat (10%) | + | + | + + |
Lauge | + + | - | + |
Leinöl | + + | + + | - |
Meer-/Pökelwasser | + | + + | + + |
Methyläthylketon | + | - - | - - |
Methylchlorid | - - | - | - - |
Milch | + + | + + | + + |
Milchsäure bis ca. 40° C (10%) | + | + | - |
Milchsäure bis ca. 40° C (90%) | - | - | - |
Mineralöle | + + | + + | - - |
Monochlorbenzol | - | + | - - |
Motoröl | + + | + | - - |
Olivenöl | + + | + | - |
Petroleum | + + | + + | - - |
Phenol | - - | - | - - |
Phosphorsäure 20° C (25%) | - - | - | + + |
Salpetersäure (10%) | - - | - - | - - |
Salzsäure (10%) | - - | - - | + |
Schwefelkohlenstoff | + | + | - - |
Schwefelsäure (10%) | - - | - - | + |
Schwefelsäure (50%) | - - | - - | - - |
Silikonenöl | + + | + + | - |
Sojaöl | + + | + + | - |
Terpentin | + + | + | - - |
Tetrachlorkohlenstoff | + | + | - - |
Toluen | + + | - - | - - |
Trichloräthylen (20° C) | + | - - | - - |
Wasser(20° C) | + + | + | + + |
Wasser und Dampf (100° C) | + | - | + |
Wasserstoffperoxid (30%) | - - | + | - - |
Zitronensäure 20° C(10%) | - | + | + + |
Prüfintervall in Monaten | 3 |
6 |
12 |
|
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sichtbare Schäden am Gehäuse oder am Rad | x | Überprüfen Sie mögliche strukturelle Schäden am Rahmen, die den korrekten Einbau des Produkts beeinträchtigen könnten. | ||
Festziehen der Rollen-, Radbefestigung | x | Prüfen Sie, ob die Elemente, die das Produkt am Rahmen befestigen, richtig angezogen sind. Stellen Sie die empfohlenen Montageanforderungen wieder her | ||
Produktintegrität | x | Überprüfen Sie, ob das Produkt vollständig und funktionsfähig ist und kein übermäßiges Spiel, keinen Verschleiß, keine Risse oder Verformungen aufweist. | ||
Wirksamkeit der Feststellvorrichtung | x | ÜberprüfenÜberprüfen Sie die Wirksamkeit der Brems- und/oder Feststellvorrichtungen, sofern vorhanden. | ||
Veränderung des Produktes | x | Vergewissern Sie sich, dass die Umgebungsbedingungen das Produkt nicht verändert haben (Oxidation, Korrosion, Fremdkörper usw.), was seine Leistung beeinträchtigen könnte. | ||
elektrische Eigenschaften | x | Elektrisch leitfähige oder antistatische Produkte: Reinigen Sie die Lauffläche und überprüfen Sie sie. | ||
Drehmoment der Radachse und der Befestigungssteile | x | Überprüfen Sie, ob die Radachse oder die Befestigungsstange richtig angezogen ist, indem Sie das erforderliche Drehmoment wiederherstellen. | ||
Nachschmierung nach Möglichkeit | x | Stellen Sie die Schmierung der beweglichen Teile mit einem geeigneten Schmiermittel wieder her. | ||
Luftreifen: Einstellung des Luftdrucks | x | Bei Lufträdern ist der Druck auf die vom Hersteller empfohlenen Werte einzustellen. |
WARNUNG: Produkte, die den oben genannten Kontrollen nicht entsprechen, müssen ersetzt werden.